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Monday, November 25, 2024

Warum man Fußball und Politik nicht trennen kann – Perspektive

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„Politik hat im Stadion nichts zu suchen“ – dieser Satz ist vielen bekannt und wird oft zitiert, wenn es um Skandale oder wichtige Ereignisse geht, die über die Fußballwelt hinausgehen. Fans reagieren unterschiedlich darauf, von denen, die den Fußball als Flucht aus der Realität sehen bis hin zu denen, die politische Meinungen im Stadion ablehnen. Doch welchen Stellenwert hat Politik im Fußball und ist ein unpolitischer Sport überhaupt möglich?

Fußball entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Großbritannien und war schnell bei der Arbeiter:innenklasse beliebt. Trotz Auseinandersetzungen, vor allem zum Thema Bezahlung, konnte der Sport bald Stadien füllen. Dabei entstand ein grundlegender Widerspruch zwischen den Fußball spielenden Arbeiter:innen und den reichen Clubbesitzern. Heutzutage gibt es diesen Widerspruch immer noch, auch wenn viele Fußballer:innen nicht mehr zur Arbeiter:innenklasse gehören.

Auch heute spiegeln sich gesellschaftliche Klassenunterschiede im Fußball wider. Es wird deutlich, welche politischen Themen akzeptiert werden und welche nicht. Während Kampagnen gegen Rassismus positiv aufgenommen werden, können andere Themen, wie die Unterstützung von LGBTI+-Menschen, zu Kontroversen führen. Der politische Kontext spielt eine große Rolle, wie am Beispiel der Solidarität mit der Ukraine gegenüber der Solidarität mit Palästina im Fußball deutlich wird.

Fußball kann nicht unpolitisch sein, da er im Kontext der Klassengesellschaft existiert. Die Forderung, Politik aus dem Fußball herauszuhalten, ist selbst eine politische Forderung. Fußball als Sport der Arbeiter:innenklasse sollte sich nicht den Interessen der Herrschenden unterordnen. Proteste und Kampf, wie die Fan-Proteste gegen Investoren, zeigen, dass es sich lohnt, politisch im Fußball aktiv zu sein und die Stadien als Plattform für politische Diskussionen zu nutzen.

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