Das Mitte-Lager des französischen Präsidenten Emmanuel Macron setzt bei der anstehenden Parlamentswahl auf Kandidaten anderer politischer Gruppierungen, um gegen rechtsnationale Kräfte und die Linke anzutreten. In 65 von insgesamt 577 Wahlkreisen haben sie daher keinen eigenen Kandidaten nominiert, um den Erfolg extremistischer Parteien zu verhindern. Premierminister Gabriel Attal betonte, dass in diesen Fällen andere Kandidaten unterstützt werden.
Die Neuwahlen der französischen Nationalversammlung wurden von Macron als Reaktion auf die Niederlage seiner liberalen Kräfte bei der Europawahl und den deutlichen Sieg der Rechtsnationalen ausgerufen. Die Nationalversammlung ist eine der beiden Kammern des französischen Parlaments und die Abgeordneten werden nach dem Mehrheitswahlrecht gewählt. Die Wahl findet in zwei Runden am 30. Juni und 7. Juli statt.
Premier Attal und Macron betonen, dass das derzeitige Regierungslager für Stabilität sorgt und sowohl ein Linksbündnis als auch das rechtsnationale Rassemblement National um Marine Le Pen eine Katastrophe für das Land wären. Macron bleibt bei den Neuwahlen als Präsident außen vor, da es um die Zusammensetzung der Nationalversammlung geht. In der zweiten Wahlrunde werden die meisten Sitze vergeben, wobei die Person mit den meisten Stimmen gewinnt.