Verteidigungsminister Boris Pistorius hat in Washington betont, dass Deutschland bereit ist, eine sicherheitspolitische Führungsrolle in Europa zu übernehmen und die dafür notwendigen militärischen Fähigkeiten bereitzustellen. Er sprach an der renommierten Johns-Hopkins-Universität über die Bereitschaft Deutschlands, Verantwortung im Bündnis und in der globalen Politik zu übernehmen und betonte die enge Partnerschaft zwischen den USA und Deutschland.
Pistorius erklärte den neuen Kurs Deutschlands als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und den Wandel von einer lang gepflegten Zurückhaltung hin zu einem militärischen Aufbauprozess. Er räumte Fehler wie die Aufgabe der Wehrpflicht ein und betonte die Notwendigkeit einer gewissen Form der Wehrpflicht, um militärische Standhaftigkeit zu gewährleisten. Trotz der aktuellen Krisen in der Welt reagierte er mit Entschlossenheit und betonte die Bedeutung einer regelbasierten internationalen Ordnung.
Der Verteidigungsminister hob die transatlantische Partnerschaft hervor und betonte die gemeinsame Verantwortung von Amerika und Europa, um den Westen gegen Russlands expansionistische Ambitionen und andere geopolitische Herausforderungen zu verteidigen. Er ermutigte dazu, die transatlantische Gelegenheit zu ergreifen und gemeinsam eine starke und regelbasierte internationale Ordnung zu fördern. Pistorius gab zudem die Entscheidung bekannt, dass Deutschland die Lieferung von drei Raketenartilleriesystemen aus den USA an die Ukraine übernehmen wird.