US-Präsident Joe Biden hat seinem Amtsvorgänger und Wahlkampf-Rivalen Donald Trump vorgeworfen, Nazi-Rhetorik zu verwenden, insbesondere nachdem Trump ein fragwürdiges Video verbreitete. Biden hielt ein Telefon in der Hand und kommentierte das Video mit den Worten, dass Trump “die Sprache Hitlers” benutze, nicht die Amerikas. Biden warnte vor den Gefahren einer zweiten Amtszeit Trumps und bezeichnete ihn als “gestört” und rachsüchtig.
Bei einer Wahlkampfveranstaltung in Boston griff Biden Trump erneut an und bezeichnete die Bedrohung durch eine mögliche erneute Amtszeit Trumps als größer als während seiner ersten Präsidentschaft. Trump hatte auf der von ihm mitbegründeten Plattform Truth Social ein Video geteilt, in dem fiktive Zeitungsartikel gezeigt wurden, die auf ein mögliches Szenario seines erneuten Wahlsieges hinwiesen. Der Begriff “Reich” in den Schlagzeilen des Videos wurde mit dem “Dritten Reich” der Nazis in Verbindung gebracht.
Trumps Umfeld bestätigte später, dass der Clip von seinem Account entfernt wurde und erklärte, dass es sich nicht um ein Video der Wahlkampagne handelte. Der Begriff “Reich” könnte sich laut US-Medien auf die Gründung des Deutschen Reiches im Jahr 1871 beziehen. Trump bedient sich regelmäßig radikaler Rhetorik im Wahlkampf, benutzt hasserfüllte und entmenschlichende Sprache, tätigt rassistische Aussagen und hetzt gegen Minderheiten.
In früheren Wahlkampfauftritten hatte Trump sich zum Beispiel abfällig über Migranten geäußert, sie als “Ungeziefer” bezeichnet oder behauptet, sie würden das “Blut unseres Landes vergiften”. Biden verglich die Regierung seines Vorgängers mit der Gestapo, der Geheimen Staatspolizei des Nazi-Regimes. Trump plant erneut, bei der Präsidentenwahl gegen Biden anzutreten und setzt dabei weiterhin auf polarisierende und kontroverse Aussagen.