Die Europawahl in Deutschland wurde von der Union dominiert, die in über drei Vierteln der Regionen, vor allem im ländlichen Raum, besonders erfolgreich war. CDU und CSU waren in mehr als 315 der 400 kreisfreien Städte und Landkreise die stärkste Kraft. Im Gegensatz dazu konnte die SPD nur in vier Kreisen mehr Stimmen als alle anderen Parteien holen, während die Grünen nur in zwölf Regionen und die AfD in 69 Regionen dominieren konnten.
Die CSU erreichte mit 48,9 Prozent ihr bestes Ergebnis im Landkreis Rhön-Grabfeld, während die CDU diesen Wert in drei Landkreisen sogar übertreffen konnte. Im urbanen Bereich schnitt die Union hingegen deutlich schwächer ab, während die Grünen traditionell in urbanen Gebieten gute Resultate erzielten. Die SPD war nur noch in vereinzelten Regionen wie Bremen und Bremerhaven vorne, während die AfD vor allem im Osten Deutschlands fast flächendeckend die besten Ergebnisse erzielte.
Ein Gewinner der Wahl war das Bündnis Sahra Wagenknecht, das bei der ersten Wahlteilnahme ein bundesweites Ergebnis von über 5 Prozent erzielen konnte. Die Linke, die ehemalige Partei von Sahra Wagenknecht, konnte nirgendwo mehr die stärkste Kraft werden. Die FDP holte ihre besten Ergebnisse in Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen, während kleinere Parteien ohne Sperrklausel wie die Freien Wähler in der Regel mehr Stimmen erzielten.