Die deutsche Rekordmeisterin Elisabeth Seitz hat bei der finalen Ausscheidung in Rüsselsheim den Kürzeren gegenüber Helen Kevric gezogen und wird voraussichtlich ihre vierten Olympischen Spiele verpassen. Seitz erreichte am Stufenbarren 14,600 Punkte, wurde jedoch von der 16-jährigen Kevric mit 14,800 Punkten übertrumpft. Trotz der Niederlage zeigte sich Seitz stolz auf ihre Leistung und wünschte Kevric alles Gute für die kommenden Wettkämpfe. Dennoch überwog bei Seitz die Enttäuschung über das verpasste Olympia-Ticket.
Seitz hatte bei der ersten Olympia-Qualifikation in Frankfurt/Main den gleichen Wert von 14,600 Punkten erreicht, ihre 14,750 Punkte für ihren nationalen Titel kamen jedoch nicht in die Wertung. Gemäß den Nominierungsrichtlinien des Deutschen Turner-Bundes lag sie neun Monate nach ihrem Achillessehnenriss hinter Kevric, die sich durch ihre Leistungen für das Paris-Ticket qualifizierte. In Rüsselsheim erzielte Kevric im Mehrkampf eine Steigerung auf 55,532 Punkte und entschied den Zweikampf um das letzte Olympia-Ticket eindeutig für sich.
Seitz geht davon aus, als Ersatzturnerin nominiert zu werden, wenn der Deutsche Turner-Bund am Sonntag über die Nominierung entscheidet. Die bereits qualifizierte Pauline Schäfer-Betz aus Chemnitz musste nach einem Abstieg vom Balken zufrieden sein, während Sarah Voss aus Köln aufgrund einer Erkrankung fehlte.