Namibia hat schwere Vorwürfe gegen die Grünen und Umweltministerin Steffi Lemke erhoben, da sie die Einfuhr von Jagdtrophäen einschränken und verbieten will. Dieser Plan stößt auf Unverständnis und Empörung in Afrika, da er als neokolonial und rassistisch betrachtet wird mit der Befürchtung eines massenhaften Todes von Wildtieren. Namibias Umweltminister Pohamba Shifeta betont die Bedeutung der Trophäenjagd für den Schutz von Wildtieren und kritisiert die Einmischung als gesetzeswidrig.
Die Namibier sehen die Erfolge im Wildtierschutz durch die Trophäenjagd gefährdet und mahnen an, dass nachhaltige Jagd ein wichtiger Teil der Arterhaltung sei. Jegliche Einschränkungen könnten den Wert der Tiere für die lokalen Gemeinschaften mindern und damit zu einem Abschuss der Tiere führen. Der Naturschutz habe in Namibia Verfassungsrang und sei essenziell für die Erhaltung der Artenvielfalt.
Maxi Louis, Direktorin des Naturschutzgebiet- und Hegeverbandes NACSO, kritisiert die Haltung der Grünen als rückwärtsgewandten Kolonialismus des 19. Jahrhunderts und wirft ihnen Rassismus vor. Sie lädt Lemke und Baerbock nach Namibia ein, um die Perspektive afrikanischer Wildschützer zu verstehen. Namibias Umweltminister Shifeta lädt ebenfalls Lemke ein, um ihr den Artenschutz vor Ort zu zeigen.
Das Umweltministerium unter Lemkes Leitung plant die Reduzierung und teilweise das Verbot von Jagdtrophäen geschützter Arten. Die Namibier fordern einen Dialog statt einseitiger Entscheidungen und betonen die Notwendigkeit einer nachhaltigen Wildtierwirtschaft zur Sicherung der Lebensräume und Populationen. Der Trophäen-Zoff schlägt auch im Bundestag hohe Wellen und führt zu Forderungen nach Konsequenzen und Gesprächen mit den betroffenen Ländern.