Der Präsident der österreichischen Landwirtschaftskammer (LWK), Josef Moosbrugger, fordert eine Abgeltung für Landwirtinnen und Landwirte in alpinen Regionen in Form eines “Übernachtungseuros”, da bäuerliche Tätigkeiten wie Landschaftspflege und Alpwirtschaft auch dem Tourismus zugutekommen. Moosbrugger betont, dass die Gewinne aus der Tourismuswirtschaft mit Landwirtinnen und Landwirten in bestimmten Regionen geteilt werden sollten, in denen sie ihr Einkommen nicht allein durch den Verkauf ihrer Produkte erwirtschaften können.
Die Österreichische Hoteliervereinigung lehnt Moosbruggers Vorschlag klar ab, da sie der Meinung ist, dass die Landwirtschaft bereits umfangreich gefördert wird. Ihr Präsident, Walter Veit, bezeichnet die Forderung nach einem Nächtigungseuro als “realitätsfern” und weist darauf hin, dass die Landwirtschaft bereits hohe Subventionen aus EU-Fonds erhält. Veit kritisiert die Forderung als Versuch des Bauernbundes, Stimmen für die Nationalratswahl zu gewinnen, ohne die Kosten dafür tragen zu wollen.
Die Diskussion um den “Übernachtungseuro” wird kontrovers geführt, da die Landwirtschaftskammer und die Hoteliervereinigung unterschiedliche Ansichten vertreten. Während Moosbrugger die Bedeutung bäuerlicher Tätigkeiten für den Tourismus hervorhebt und eine finanzielle Beteiligung fordert, lehnt Veit die Forderung ab und kritisiert die vermeintliche Ungleichbehandlung von Branchen. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Diskussion weiterentwickeln wird und ob die Forderung letztendlich umgesetzt wird.