Thomas Hitzlsperger hat sich kurz nach seinem Karriereende 2014 als homosexuell geoutet. In einem Gespräch mit Alexander Solloch spricht er über die “Mutproben” in seinem Leben. Hitzlsperger betont, dass Mut nicht bedeutet, etwas Waghalsiges zu riskieren, sondern die Komfortzone zu verlassen. Er wollte durch sein Coming-out anderen Mut machen, sich ebenfalls nicht zu verstecken und zu ihrer Identität zu stehen.
Parallel zu seiner Fußballkarriere entwickelte sich Hitzlsperger zu einem Bücherliebhaber und Leser. Gemeinsam mit dem Sportjournalisten Holger Gertz veröffentlichte er das Buch “Mutproben”, das seinen Lebensweg von der bayrischen Provinz in die höchsten europäischen Fußballligen beschreibt. Hitzlsperger betont die Bedeutung des Ausprobierens und Risikos in Bezug auf Mut. Er ermutigt dazu, sich überwinden und neue Wege gehen, auch wenn es manchmal schmerzhaft sein kann.
Hitzlsperger definiert Mut als die Bereitschaft, Risiken einzugehen, um Ideen zu unterstützen, die wichtiger sind als die eigene Bequemlichkeit. Er vergleicht sein Coming-out mit großen Vorbildern wie Muhammad Ali oder Tommie Smith und betont die Bedeutung, andere Menschen durch sein Beispiel zu ermutigen. Trotzdem sieht er noch Handlungsbedarf in der Gesellschaft, um Vielfalt und Akzeptanz weiter voranzubringen.
Hitzlsperger reflektiert über die letzten zehn Jahre seit seinem Coming-out und betont, dass zwar schon viele positive Veränderungen stattgefunden haben, aber noch nicht genug. Er hofft, dass in den kommenden Jahren weiterhin für Vielfalt und gegen Tabuisierung im Fußball gekämpft wird. Er ermutigt Spieler und Menschen dazu, den Mut zu fassen und sich für ihre Identität einzusetzen, auch wenn es anfangs schwer erscheinen mag.