Rentenexperten innerhalb der Ampel-Koalition kritisieren den Kauf von Rentenpunkten bei der Deutschen Rentenversicherung (DRV). Der FDP-Rentenexperte Pascal Kober stellt fest, dass Personen, die Rentenpunkte kaufen, aber letztendlich nicht frühzeitig in Rente gehen, zunächst zu höheren Einnahmen führen, aber später zu höheren Rentenansprüchen und weniger Beitragzahlern aufgrund des demografischen Wandels. Er fordert daher, Anreize für Frühverrentungen zu überprüfen. Die erworbene Rentenpunkte können Abschläge beim vorzeitigen Renteneintritt ausgleichen.
Nach den DRV-Zahlen von 2022 wurden Beiträge in Höhe von gut 1,1 Milliarden Euro zur Ausgleich einer Rentenminderung eingezahlt, was einen Rekord darstellt. Der Kauf eines Rentenpunktes war besonders günstig aufgrund des vorherigen Rückgangs des durchschnittlichen Bruttoentgelts. 2022 kostete ein Entgeltpunkt 7.236 Euro, während in diesem Jahr über 8.400 Euro fällig werden. Sowohl die FDP als auch der Koalitionspartner SPD kritisieren den Kauf von Rentenpunkten und sehen die Finanzierung späterer Ansprüche durch die Umlagefinanzierung kritisch.
Laut Martin Rosemann von der SPD hätte die individuelle Entscheidung einzelner Personen Auswirkungen auf den Beitragssatz aller Beschäftigten. Die Finanzierung der späteren Ansprüche durch die Beitragszahler könnte problematisch sein, da nicht sicher ist, ob zu diesem Zeitpunkt ausreichend freiwillige Beiträge gezahlt werden. Diese Bedenken zeigen, dass der Kauf von Rentenpunkten kritisch betrachtet wird, da er potenziell unfair sein könnte und negative Auswirkungen auf die Finanzierung der Rentenversicherung haben könnte.