Nach einem erfolgreichen Jahr 2023 verzeichnet Siemens derzeit eine langsamere Geschäftsentwicklung. Im zweiten Quartal blieb der Umsatz bei rund 19 Milliarden Euro stehen, während der Gewinn deutlich um 38 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro sank. Dies ist hauptsächlich auf den Wegfall eines Milliardengewinns durch den steigenden Wert der Beteiligung an Siemens Energy im Vorjahresquartal zurückzuführen. Besonders die Sparte Digital Industries verzeichnete Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis, während das Softwaregeschäft weiterhin gut läuft, die Automatisierung aber schwächelt.
Insbesondere in China haben Kunden noch hohe Lagerbestände, was auf hohe Sicherheitsbestände aufgrund instabiler Lieferketten in den vergangenen Jahren zurückzuführen ist. Dies hat zu einer gedämpften Nachfrage geführt, zusammen mit einem starken lokalen Wettbewerb in unteren und mittleren Marktsegmenten. Die anderen beiden Sparten des Kerngeschäfts, Smart Infrastructure und Mobility, entwickelten sich hingegen besser und konnten sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis Digital Industries übertreffen.
Siemens bestätigte trotz der aktuellen Herausforderungen seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr auf Konzernebene, senkte jedoch die Erwartungen für Digital Industries aufgrund der anhaltenden Nachfrageschwäche. Der geplante Verkauf der Tochterfirma Innomotics an die US-Beteiligungsgesellschaft KPS Capital Partners für 3,5 Milliarden Euro wird als wichtiger Schritt bei der Portfoliooptimierung angesehen und wird voraussichtlich zu einem Buchgewinn von 2 Milliarden Euro führen. Die Börse reagierte eher skeptisch auf die Siemens-Zahlen, obwohl die Aktie kürzlich ein Rekordhoch erreicht hatte.