Enpal, ein milliardenschweres Solar-Start-up, hat eine eigene Fintech-Tochtergesellschaft gegründet, um neue Wachstumsmöglichkeiten zu erschließen. Das erste Produkt dieser Tochtergesellschaft, EFS (Enpal Financial Services), ist der “EasyFlex Finanzierung” Ratenkredit für Solaranlagen und Wärmepumpen. Dieser Schritt in Richtung Finanzierungsgeschäft zielt darauf ab, neue Marktsegmente zu erschließen und Konkurrenten wie Cloover und Bullfinch entgegenzutreten.
Das Finanzierungsmodell von Enpal beruht auf einem komplexen Verbriefungsprogramm, bei dem Forderungen an spezielle Zweckgesellschaften verkauft werden, um daraus Wertpapiere für Investoren zu generieren. Durch eine erfolgreiche Kapitalbeschaffung bei Investoren wie Blackrock, Barclays und anderen institutionellen Anlegern kann das Finanzierungsgeschäft unterstützt werden. Enpal sucht somit nach neuen Wachstumsfeldern, während das herkömmliche Solargeschäft schwieriger geworden ist und größtenteils von kleineren Firmen bedient wird.
Einige Investoren sehen den Boom der Solar-Fintechs kritisch, während andere das Potenzial für profitables Wachstum bei stark expandierenden Solaranbietern wie Enpal erkennen. Es wird diskutiert, ob Handwerksbetriebe durch Fremdfinanzierung an Start-up-Konkurrenten Kunden verlieren könnten oder ob das Modell tatsächlich eine Möglichkeit für zusätzlichen Umsatz bietet. USA als Vorbild zeigen, dass es einen Markt für Finanzierungen im Bereich erneuerbarer Energien gibt, den auch europäische Unternehmen wie Enpal erschließen möchten. Es bleibt jedoch fraglich, ob Installateure bereit sind, mit einem Finanzierungspartner wie Enpal zu kooperieren, da Datenschutzbedenken und die Neutralität eines Partners eine Rolle spielen.