In den letzten beiden Jahrzehnten haben sich die Hitzetage in Bayern mehr als verdoppelt, wobei einige Regionen stärker betroffen sind als andere. Eine Grafik des Deutschen Wetterdienstes in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Landesamt für Umwelt zeigt den Anstieg der Hitzetage von 1951 bis 2022. Während zwischen 1965 und 1995 im Durchschnitt vier Hitzetage in Bayern verzeichnet wurden, stieg diese Zahl im Zeitraum von 1993 bis 2022 auf über acht Tage an. Regional zeigen sich dabei enorme Unterschiede im Freistaat.
Das Klima in Bayern ist sehr unterschiedlich, weshalb Forscher den Freistaat in sieben zusammenhängende Klimaregionen eingeteilt haben, die sich möglichst ähnlich in Bezug auf Temperatur und Niederschlag sind. Diese Regionen sind die Alpenregion, das Voralpenland, das südbayerische Hügelland, die Donauregion, die Mainregion, die Spessart-Rhön-Region und das ostbayerische Hügel- und Bergland. Vor allem die Main- und Donauregion sowie das südbayerische Hügelland sind von dem Anstieg der Hitzetage besonders betroffen, während in den höheren Regionen mit Gebirgen und Bergland die Anzahl der Hitzetage geringer ist.
Meteorologen definieren einen Hitzetag, wenn die Temperatur 30 Grad oder mehr beträgt und die Temperatur in der Nacht nicht unter 20 Grad sinkt. Der Bayerische Rundfunk hat Daten des Deutschen Wetterdienstes ausgewertet und festgestellt, dass einige Gebiete wie Würzburg, Erlangen, Regensburg und München den höchsten Anstieg an Hitzetagen verzeichnen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach empfiehlt daher allen Kommunen, Hitzeschutzpläne zu erstellen, jedoch arbeitet nur ein Viertel der Gemeinden an einem solchen Plan.
Das Bayerische Landesamt für Umwelt prognostiziert, dass die Anzahl der Hitzetage bis 2100 weiter ansteigen wird, wenn keine ausreichenden Klimaschutzmaßnahmen ergriffen werden. Ohne Maßnahmen könnte die Anzahl der Hitzetage auf über 40 im Jahr steigen. Selbst bei ausreichendem Klimaschutz wird es dennoch einen Anstieg an Hitzetagen geben, jedoch in deutlich reduziertem Ausmaß.