Der Eichenprozessionsspinner breitet sich seit einigen Jahren vor allem in den Wäldern im Landkreis Nordsachsen und im Dresdner Elbtal aus. Dies liegt hauptsächlich an der trockenwarmen Witterung, von der die Schmetterlingsart profitiert. Selbst späte Fröste im April haben keine großen Auswirkungen auf die Population, da der Eichenprozessionsspinner kältetolerant ist. Eine signifikante Schädigung tritt erst bei langanhaltenden Kälteeinbrüchen in Verbindung mit Nahrungsmangel auf.
Aufgrund des geplanten Waldumbaus wird eine stetige, aber langsame Ausbreitung des Eichenprozessionsspinners erwartet. Da die Schmetterlingsart vor allem Eichen für ihre Entwicklung benötigt, sollen durch den Waldumbau mehr heimische Eichenarten als potenzielle Nahrungsbäume zur Verfügung stehen. Allerdings wird sich das Nahrungsangebot aufgrund der langsamen Entwicklung der Eichenarten nicht sofort verbessern.
Bisher sind Fraßschäden durch den Eichenprozessionsspinner im Wald unbedenklich. Erst bei mehrfachem Kahlfraß in Verbindung mit anderen Schädlingen oder Witterungsextremen wie Trockenheit können Bäume absterben. Die ersten beiden Larvenstadien des Eichenprozessionsspinners sind für Menschen noch ungefährlich, erst der Kontakt mit den giftigen Haaren der Raupen kann schwere gesundheitliche Probleme verursachen.
Die Raupen des Eichenprozessionsspinners sind nachts aktiv und wandern in Prozessionen von ihren Nestern in die Baumkronen, um zu fressen. Tagsüber verstecken sie sich in den Nestern. Sollte man dennoch auf Eichenprozessionsspinner treffen, sollte man seine Kleidung wechseln und gründlich waschen und die Fälle den Gesundheitsämtern melden. In städtischen Parks und Grünanlagen kann es aufgrund von Trockenheit und Wärme ebenfalls vermehrt zum Auftreten des Eichenprozessionsspinners kommen.