Bei der Wiederaufbaukonferenz für die Ukraine in Berlin unterzeichneten mehr als 100 Vereinbarungen, darunter Absichtserklärungen zwischen Unternehmen und Regierungen sowie Allianzen und Initiativen. Entwicklungministerin Svenja Schulze erklärte, dass vier “Berliner Dimensionen” des Wiederaufbaus definiert wurden: geschäftlich, menschlich, lokal und EU-bezogen. Über 3000 Vertreter aus Politik, Wirtschaft und internationalen Organisationen nahmen an der zweitägigen Konferenz teil, mit dem Fokus auf Vernetzung anstelle von Geldsammeln.
Es wurde eine Allianz zur Stärkung von kleinen und mittleren Unternehmen zwischen Deutschland, der Ukraine und 12 weiteren Staaten ins Leben gerufen. Kleine und mittlere Unternehmen gelten als Rückgrat der ukrainischen Wirtschaft und tragen maßgeblich zur Wertschöpfung und Arbeitsplatzschaffung bei. Es wurden über 7 Milliarden Euro für KMU-Programme zugesagt, mit einem Schwerpunkt auf vergünstigte Finanzierungen für ukrainische Unternehmen. Die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin Swyrydenko betonte die Wichtigkeit von KMUs für den Wiederaufbau.
Deutschland forderte den Ausbau von Städtepartnerschaften zur Förderung des Wiederaufbaus in der Ukraine. Es wurde ein deutsch-ukrainisches Partnerschaftsnetzwerk mit über 200 Kommunen erwähnt, doch viele kleine Kommunen haben noch keine Partnerschaften. Eine Vernetzungs-App wird entwickelt, um Kommunen bei der Suche nach Partnern zu unterstützen. Angesehene Stadtoberhäupter, wie der Bürgermeister von Kiew Vitali Klitschko, betonten die Bedeutung gemeinsamer Partnerschaften.
Eine Initiative zur Ausbildung von 180.000 Fachkräften für den Wiederaufbau wurde gestartet, an der Deutschland und über 50 internationale Organisationen, Staaten und Unternehmen teilnehmen. Über 700 Millionen Euro sollen bereitgestellt werden, um Fachkräfte für den Wiederaufbau in der Ukraine zu schulen. Die Teilnehmer der “Skills Alliance for Ukraine” sollen die Fähigkeiten und das Wissen haben, um zerstörte Infrastrukturen wiederherzustellen.