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Freitag, September 20, 2024

Rituale: Wo Trauernde lächeln – Spektrum der Wissenschaft

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Der Tod eines geliebten Menschen führt zu schweren Notlagen, die dazu führen können, dass der präfrontale Kortex eines Trauernden etwas kleiner wird. Die Stunden und Tage unmittelbar nach dem Tod sind von Ritualen geprägt. Diese bieten Trauernden Orientierung und Halt. Verschiedene Weltreligionen haben ihre eigenen Regeln und Überzeugungen zum Tod, zur Bestattung und zum Umgang mit Verstorbenen. Christen glauben an die Wiederauferstehung, Hindus an die mehrfache Wiedergeburt und Atheisten an die Endgültigkeit des Todes. Die Rituale umfassen das Schließen der Augen des Verstorbenen, das Waschen und Anziehen des Körpers sowie das Schminken des Gesichts für die Aufbahrung. Hinterbliebene können sich bei einem Leichenschmaus gemeinsam austauschen und trösten.

Für Hindus und Buddhisten stellt der Tod den Übergang in eine neue Existenz dar. Hindus glauben an einen unsterblichen Kern in jedem Lebewesen und streben danach, in Varanasi am Fluss Ganges verbrannt zu werden. Buddhisten glauben an die Wiedergeburt und das Streben nach Nirwana. Im Islam wird das irdische Leben als Vorstufe zum Paradies betrachtet. Muslime zeigen ihre Trauer in der Regel verhalten und waschen den Verstorbenen vor der Bestattung. Soziale Unterschiede werden im Tod durch schlichte Beerdigungsrituale im Islam aufgehoben.

Im Judentum soll ein Leichnam innerhalb von 24 Stunden nach dem Tod bestattet werden. Nach der Beerdigung praktizieren die engsten Angehörigen den „Schiwa“-Brauch, bei dem sie sieben Tage lang Besucher empfangen, die Trost spenden. Gäste dürfen erst sprechen, wenn die Trauernden selbst das Gespräch beginnen. Auch im Judentum werden die Toten schlicht und egalitär bestattet. Trotz der Unterschiede in den Bestattungsritualen betonen alle Religionen die Wichtigkeit von Ritualen und Gemeinschaft, um den Verlust eines geliebten Menschen zu verarbeiten.

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