Die WELT organisierte ein TV-Boxduell zwischen dem tapferen CDU-Parteichef und Spitzenkandidaten Thüringens, Mario Voigt, und dem AfD-Rechtsaußen Björn Höcke. Ursprünglich für 45 Minuten geplant, dauerte das hitzige Duell 70 Minuten. Voigt wollte Höckes Ideologien offenlegen und der Spaltung in der Gesellschaft entgegenwirken, da Höcke trotz rechtsextremer Einstufung seines Landesverbandes in Thüringen auf Platz eins liegt.
Höcke hetzte gegen die EU, forderte ein lockerer Bund europäischer Staaten und bezeichnete die EU als Wohlstandsvernichter. Voigt verteidigte die EU und argumentierte, dass Deutschland die EU brauche, auch aus wirtschaftlichen Gründen. Die Diskussion wurde hitzig, mit gegenseitigen Unterbrechungen und Beschuldigungen.
In Bezug auf das Verbrenner-Aus und Migration präsentierten sich Voigt und Höcke konträr. Voigt setzte auf Rechtsstaatlichkeit und Sicherung der Außengrenzen, während Höcke die CDU für zentralistische Bürokratie kritisierte und sich für eine striktere Abschiebepolitik aussprach. Voigt punktete damit, dass ein EU-Austritt 1000 Euro pro Bürger kosten würde.
Die Diskussion über Migration wurde besonders hitzig. Voigt forderte eine harte rechtsstaatliche Unterstützung für die Polizei und konsequente Abschiebungen. Höcke kritisierte die Flüchtlingspolitik der CDU und betonte die Wichtigkeit der Ausbildung deutscher Fachkräfte.
In einem starken Moment warnte Voigt vor einem „Reichskanzler Höcke“ und kritisierte Höckes Abschiebepläne als unrealistisch. Höcke versuchte sein Nazi-Image zu korrigieren, während Voigt auf kritische Fragen über Höckes Kenntnis der Nazi-Geschichte hinwies. Höcke lobte zudem Kriegstreiber Putin als „rationalen Mann”.
Das TV-Duell war von hitzigen Diskussionen und gegenseitigen Vorwürfen geprägt, wobei Voigt und Höcke konträre Positionen zu EU, Migration und Abschiebungen vertraten. Auch wenn Voigt sachlich und ruhig argumentierte, gelang es Höcke, sich teilweise als Opfer darzustellen und kritische Fragen zu seiner Geschichtskenntnis zu umgehen.