Im Jahr 2023 wurden in Nordrhein-Westfalen die wenigsten Wohnungen seit zehn Jahren gebaut, wie eine Statistik von Information und Technik NRW (IT.NRW) zeigt. Zwischen den Jahren 2022 und 2023 wurden insgesamt 43.600 Wohnungsbaugenehmigungen erteilt, was einen deutlichen Rückgang im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Besonders stark war der Rückgang bei Ein- oder Zweifamilienhäusern, deren Genehmigungen sich auf 2028 halbierten, den niedrigsten Wert seit einem Jahrzehnt.
Die Wohnungsbaugenehmigung ist eine notwendige Formalität für den Bau neuer Wohnungen, die nach Antragsstellung aufwändige Prüfungsprozesse durchläuft. Dabei werden unter anderem der Zustand des Gebäudes, die Umgebung und auch mögliche Auswirkungen auf Nachbarn berücksichtigt.
Trotz des allgemeinen Rückgangs im Wohnungsbau gibt es einige Regionen in Nordrhein-Westfalen, die überdurchschnittlich gut abschneiden. Im Wohnungsbaubau-Ranking der IT.NRW führen Orte im Münsterland wie der Kreis Steinfurt, die Stadt Münster und der Kreis Borken mit Genehmigungsquoten von über 40 pro 10.000 Einwohner. Städte aus dem Ruhrgebiet wie Hagen, Bochum, Remscheid und Herne hingegen liegen deutlich unter dem Durchschnitt.
Auch in Münster, das eine hohe Genehmigungsquote aufweist, gab es jüngst Probleme im Wohnungsbau, wie die Räumung einer Tiny-House-Siedlung zeigt. Alternativen zum klassischen Wohnen wie Tiny-Houses könnten an Beliebtheit gewinnen, da die Mietpreise steigen und die Baugenehmigungen für neue Wohnungen sinken.