Nach einem Rekordjahr 2023 verzeichnet Siemens derzeit einen langsameren Geschäftsverlauf. Im zweiten Geschäftsquartal stagnierte der Umsatz bei gut 19 Milliarden Euro, während der Gewinn deutlich auf 2,2 Milliarden Euro sank. Dieser Rückgang wird hauptsächlich darauf zurückgeführt, dass im Vorjahresquartal ein Milliardengewinn durch die Beteiligung an Siemens Energy realisiert wurde. Die Sparte Digital Industries verzeichnet derzeit deutliche Rückgänge bei Umsatz und Ergebnis, während das Softwaregeschäft weiter gut läuft.
Besonders in China haben Kunden noch hohe Lagerbestände an Produkten, was auf hohe Sicherheitsbestände in instabilen Lieferketten in den letzten Jahren zurückzuführen ist. Dies führt zu einer gedämpften Nachfrage und verstärktem lokalen Wettbewerb in China. Die anderen Sparten des Kerngeschäfts, Smart Infrastructure und Mobility, entwickeln sich hingegen positiver. Insbesondere Smart Infrastructure konnte Umsatz und Ergebnis steigern und übertrifft damit Digital Industries.
Siemens bestätigte die Prognose für das laufende Geschäftsjahr auf Konzernebene, senkte jedoch die Erwartungen für den Bereich Digital Industries aufgrund einer längeren Nachfrageschwäche. Der Verkauf seiner Tochter Innomotics an die US-Beteiligungsgesellschaft KPS Capital Partners für 3,5 Milliarden Euro schreitet dagegen voran und wird zu einem Buchgewinn von voraussichtlich 2 Milliarden Euro führen. Die Börse reagierte skeptisch auf die Siemens-Zahlen, obwohl die Aktie erst vor Kurzem ein Rekordhoch erreicht hatte.