Der russische Präsident Wladimir Putin wirbt während seines Staatsbesuchs in China für eine verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Peking. Aufgrund der Sanktionen des Westens gegen Russland ist Putin auf einen florierenden Handel mit China angewiesen, insbesondere im Energiesektor. Er betont die Bereitschaft Russlands, China mit sauberer und bezahlbarer Energie zu versorgen, und erwartet eine Stärkung der strategischen Allianz im Energiebereich.
Zusätzlich zum Energiesektor strebt Russland eine verstärkte Zusammenarbeit im Fahrzeugbau und in der Landwirtschaft mit China an, nachdem westliche Autohersteller aufgrund der Sanktionen abgewandert sind. Aufgrund der Sanktionen gegen den russischen Öl- und Gassektor infolge des Ukrainekriegs sucht Russland neue Absatzmärkte für seine Energieträger. Ein geplantes Projekt für eine Gaspipeline durch die Mongolei nach China soll dazu beitragen, die Lieferkapazitäten zu erweitern.
Putin kritisiert die westlichen Sanktionen als eine Form der Wettbewerbsverzerrung, die der Weltwirtschaft schadet. Er sieht diese Maßnahmen als unvernünftig und perspektivlos an und leugnet einen Zusammenhang zwischen den Sanktionen und dem Ukrainekrieg. Trotz der Herausforderungen durch die Restriktionen betont er die Fähigkeit Russlands und Chinas, gemeinsam Probleme zu lösen.
Während Putin und der chinesische Staats- und Parteichef Xi Jinping Gespräche in Peking führten, wurde auch die eingeschränkte Zahlungsabwicklung chinesischer Banken mit russischen Kunden aufgrund möglicher US-Sanktionen angesprochen. Trotz intensiver Gespräche konnte jedoch keine schnelle Lösung gefunden werden. Die Zusammenarbeit zwischen China und Russland wurde während des Besuchs vertieft, wobei beide Länder eine politische Lösung für den Konflikt in der Ukraine befürworten. Trotz der Bemühungen um Frieden in der Region hat China noch keine Teilnahme an der Friedenskonferenz in der Schweiz im Juni zugesagt.