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Donnerstag, September 19, 2024

Psychodiagnostik: Depression in verschiedenen Kulturen

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Die Psychodiagnostik von Depressionen zeigt, dass sich die Symptome weltweit ähneln, jedoch je nach Kultur unterschiedlich zum Ausdruck kommen. Eine Studie aus den USA hat gezeigt, dass einige Symptome häufig zusammen auftreten, während andere in verschiedenen Kulturen voneinander abweichen. Suizidgedanken und -versuche bildeten eine eigene Kategorie, waren jedoch in Lateinamerika mit Schuldgefühlen und geringem Selbstwertgefühl verbunden. In stark katholisch geprägten Kulturen könnten Suizidgedanken Schuldgefühle auslösen. In China und im englischsprachigen Raum war ein geringer Selbstwert eher mit dem emotionalen Kern einer Depression verbunden.

Körperliche Beschwerden wie Müdigkeit sind weltweit Symptome von Depressionen, außer in Russland. In China, Südasien und Lateinamerika waren auch Konzentrationsprobleme und verlangsamtes Denken und Handeln mit dem emotionalen Kern der Depression verbunden. Depressionen sind besonders in Südasien und China hochgradig stigmatisiert, wobei psychische Störungen oft als Charakterschwächen angesehen werden. Betroffene beschreiben ihre Depressionen in diesen Kulturen häufig stärker körperlich als psychisch, um sie sozial akzeptabler zu machen.

Es wird empfohlen, bei Suizidgedanken oder der Schwere von Depressionen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Anlaufstellen wie Hausärzte, Psychotherapeuten und Psychiater oder Notdienste von Kliniken stehen zur Verfügung. Die Telefonseelsorge bietet rund um die Uhr anonyme und kostenfreie Beratung per Telefon, E-Mail und im Chat. Kinder und Jugendliche finden Hilfe unter einer speziellen Telefonnummer.

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