Kliniken und Kommunen in Deutschland suchen oft verzweifelt nach Ärztinnen und Ärzten, daher steigt die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber aus dem Ausland kontinuierlich an. Die Bundesärztekammer fordert eine schnellere Anerkennung ausländischer Ärztinnen und Ärzte, da das komplexe Verfahren zu langen Wartezeiten führen kann. Obwohl die Zahl der Ärztinnen und Ärzte ohne deutsche Staatsangehörigkeit Ende des letzten Jahres fast 64.000 erreichte, wird in vielen Regionen, insbesondere mit Ärztemangel, weiterhin dringend nach Ärztinnen und Ärzten gesucht.
Die Anerkennungsverfahren ziehen sich oft in die Länge, wenn Unterlagen nicht vollständig sind oder die Personalressourcen der Behörden eine schnelle Prüfung verhindern. Die Bundesländer, die für die Anerkennung ausländischer Ärzte zuständig sind, können die Prüfung an eine gemeinsame Gutachtenstelle in Bonn delegieren, was jedoch ebenfalls zu Verzögerungen führen kann. Ein Anstieg der Bewerberzahlen aus der Türkei und der Ukraine hat zusätzlich zu Engpässen geführt.
Die Bundesärztekammer, die Gutachtenstelle und private Agenturen fordern Vereinfachungen der Verfahren, um den Prozess der Anerkennung zu beschleunigen. Eine größere Einheitlichkeit in den Standards sowie einheitliche Ansprechpartner könnten dabei hilfreich sein. Durch eine Prüfung analog zum deutschen 3. Staatsexamen könnten Gutachterverfahren verkürzt werden. Die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen involvierten Behörden sollte optimiert werden, um den Einstieg ausländischer Ärzte in Deutschland zu erleichtern und den Ärztemangel zu bekämpfen.