Anfeindungen und Buhrufe gegen die israelische Sängerin Eden Golan führten zu Protesten vor der Halle in Malmö während des Eurovision Song Contest 2024 in Schweden. Diese politische Stimmung setzt sich nun auch in Deutschland fort, insbesondere im Zusammenhang mit dem Kommentator Thorsten Schorn (48) und dem Sender NDR. Schorn hatte während der Übertragung des ESC in den sozialen Medien Kritik geerntet, nachdem er über anti-israelische Demonstrationen in Malmö berichtet und die Teilnahme Israels trotz des Konflikts im Gaza-Streifen thematisiert hatte.
Die Äußerungen von Schorn riefen nicht nur im Internet Unverständnis hervor, sondern wurden auch von der CDU im Niedersächsischen Landtag kritisiert. Medien-Politiker Jens Nacke (52) schrieb in einem Brief an NDR-Intendant Joachim Knuth (65), dass Schorn während der Sendung antisemitischen Argumenten Raum gegeben habe. Nacke betonte, dass es wichtig gewesen wäre, diese Behauptung einzuordnen und dem Antisemitismus entgegenzuwirken. Er fragte auch nach der Vorbereitung von Schorn auf die erwarteten Proteste rund um den israelischen Auftritt.
Die kontroverse Debatte zeigt, dass der Eurovision Song Contest nicht nur ein musikalisches Ereignis ist, sondern auch politische Diskussionen auslöst. Die Frage, wie mit politischen Themen und sensiblen Konflikten umgegangen werden soll, wird auch in Deutschland diskutiert. Es bleibt abzuwarten, wie der Sender NDR und die Verantwortlichen auf die Kritik reagieren und ob zukünftige Übertragungen des ESC ebenfalls politische Kontroversen hervorrufen werden.