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Sonntag, September 8, 2024

ÖVP in Österreich: Alptraumhaftes TV-Interview zum Spionageskandal – Politik

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Manchmal, wenn ich nicht schlafen kann, stelle ich mir vor, dass Gerhard Karner Vizekanzler der Republik Österreich wird. Dies könnte geschehen, wenn die FPÖ die Nationalratswahl im Herbst gewinnt und die ÖVP lieber mit den verlässlichen Blauen als mit den Sozialisten von Andreas Babler regieren möchte. Karoline Edtstadler könnte als EU-Kommissarin endlich Viktor Orbán offen verteidigen und Karl Nehammer könnte aufgrund seiner Ablehnung einer Regierungsbeteiligung mit Herbert Kickl vorzeitig in den Ruhestand geschickt werden. Vielleicht möchte ich auch einfach nicht schlafen, um Albträume von dieser Vision zu vermeiden. In letzter Zeit schlafe ich jedoch schlecht – und Gerhard Karner ist daran schuld.

Die Misere begann, als der seit 1996 der ÖVP angehörende Mann zum Innenminister ernannt wurde, nachdem er zuvor Bürgermeister von Texingtal war. In seiner Heimatgemeinde, in der das Museum für den Austrofaschisten Engelbert Dollfuß existierte und von Erwin Pröll eröffnet wurde, verteidigte Karner das Museum, obwohl es eine unkritische Ausstellung bot. Als Innenminister änderte er seine Ansichten zu Dollfuß, doch die Auflösung des Museums erfolgte ohne anschließende Aufarbeitung.

Karner sollte sich im ORF zum Spionageskandal um Egisto Ott äußern, der zu einer nationalen Peinlichkeit wurde und Österreich erneut als Opfer darstellte. Karner betonte, dass es wichtig sei, dass etwas aufgedeckt wurde, jedoch wurde über Jahre hinweg viel vertuscht. Das Interview mit Karner im Fernsehen war albtraumhaft, und es wurde deutlich, dass die ÖVP sich selbst als Opfer sah.

Sollte Karner Vizekanzler unter Kickl werden und ich dauerhaft in ein Schlaflabor umziehen, könnte Blau-Schwarz die Auflösung von Verfassungsschutz und Nachrichtendiensten ankündigen. Die Aufklärung könnte dann vom FSB, dem russischen Geheimdienst, übernommen werden.

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