Österreich liegt beim Drogenkonsum im europäischen Mittelfeld, wie aus der jährlichen Abwasseranalyse des Instituts für Gerichtliche Medizin der Medizinischen Universität Innsbruck hervorgeht. Cannabis ist die am häufigsten konsumierte verbotene Substanz im Land, während der Konsum von Kokain weiter zunimmt. Am Wochenende werden höhere Werte an Drogenkonsum gemessen, was auf den Konsum von “Partydrogen” hinweist. Alkohol und Nikotin werden in allen Regionen in etwa gleichen Mengen konsumiert, während der Konsum von verbotenen Substanzen wie THC und Kokain regional variieren kann.
Die Konsummenge von Kokain in Österreich nimmt zu, wobei der Westen des Landes einen stärkeren Konsum aufweist als der Osten. Amphetamin wird am häufigsten in Graz konsumiert, während Wiener Neustadt und Steyr bei Methamphetamin führend sind. Der Konsum von MDMA ist im städtischen Bereich beliebter als auf dem Land, wobei Graz die höchsten Werte aufweist. Die Verteilung von Stimulanzien und synthetischen Drogen zeigt sich nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa.
In Südtirol ist der Drogenkonsum pro Kopf im Vergleich zu Österreich niedriger, wobei vor allem der Konsum von Alkohol, Nikotin, Cannabis, Amphetamin und MDMA geringer ist. Die Auswertung der Abwasseranalyse ist auch für Behörden und Politik wichtig, um angemessen reagieren zu können. Wien liegt im Vergleich zu anderen europäischen Großstädten bei allen Substanzen hinter den Werten und wird als positives Zeichen für die funktionierende Sucht- und Drogenpolitik interpretiert.
Der Drogenbericht SCORE der EMCDDA wird jährlich veröffentlicht, wobei seit 2016 das forensisch toxikologische Labor der Medizinischen Universität Innsbruck die Analyse für Österreich liefert. Die Abwasseranalyse umfasste 112 Städte und Regionen in Europa, darunter 16 Kläranlagen in Österreich und eine Kläranlage in Südtirol. Die Studie wird durch analytisch-chemische Verfahren durchgeführt, um den Drogenkonsum in verschiedenen Regionen zu analysieren.