Die Oberpfälzer Grammer AG hat bei ihrer Hauptversammlung auf ein schwieriges Jahr 2023 zurückgeblickt. Zwar konnte das Unternehmen Umsatz und Ergebnis steigern, blieb jedoch hinter den eigenen Erwartungen zurück. Vorstandssprecher Jens Öhlenschläger gab an, dass das Geschäft in Nord- und Südamerika unter anderem für diese Situation verantwortlich war. Ein Teil des Amerikageschäfts, das auch das Tochterunternehmen TMD umfasst, wird von Grammer überprüft und es wird überlegt, die US-Firma zu verkaufen.
Hingegen verzeichnete Grammer gute Zahlen im asiatischen Wirtschaftsraum, insbesondere in der Region APAC (Asia-Pacific). Diese wird auch in Zukunft an Bedeutung gewinnen, da der chinesische Ningbo-Jifeng-Konzern Mehrheitseigentümer der Grammer AG ist. Das Unternehmen hat im vergangenen Jahr eine Fabrik in China eröffnet und beliefert von dort aus schnell wachsende Hersteller von Elektrofahrzeugen in dem Land. Aufgrund der neuen Anforderungen des chinesischen Marktes betont Öhlenschläger die Notwendigkeit hoher Innovationsgeschwindigkeit, welche auch für andere Regionen übernommen werden soll.
Der Vorstandssprecher zeigte sich auch für das laufende Jahr zuversichtlich, da die zwei Geschäftsbereiche von Grammer besonders resilient sind. Erfolgreiche Produkte und Aufträge aus den Bereichen Commercial und Automotive wurden genannt, darunter die Ausstattung der neuesten Generation der französischen Hochgeschwindigkeits-TGV-Züge mit Passagiersitzen sowie die Produktion der Rücksitzarmlehne des neuen 7er BMW. Ziel ist es, in der Sparte Automotive zum Weltmarktführer zu werden.