Bei der Kommunalwahl in der Türkei zeichnet sich eine Niederlage für Präsident Recep Tayyip Erdogan ab, da die Vormacht seiner AKP zu bröckeln scheint. Die Oppositionspartei CHP liegt in drei wichtigen Metropolen sowie in anderen Regionen deutlich vor der AKP. Die CHP erreicht landesweit 38,47 Prozent, während die AKP nur 37,22 Prozent erreicht. Ein möglicher politischer Wechsel in der Türkei wird diskutiert, da die CHP gute Chancen hat, wichtige Städte wie Istanbul zurückzugewinnen.
Der Bürgermeister von Istanbul, Ekrem Imamoglu (CHP), bleibt vorsichtig optimistisch, obwohl er laut vorläufigen inoffiziellen Ergebnissen die Bürgermeisterwahl in Istanbul gewonnen hat. Erdogan hatte das Erreichen dieses Ziels als Hauptziel der Kommunalwahlen angesehen. Der Parteichef der CHP, Özgür Özel, präsentiert sich nach den Wahlen ebenfalls optimistisch und betont die Notwendigkeit eines politischen Wechsels in der Türkei nach 22 Jahren.
Siege in Metropolen wie Istanbul und Ankara wären für Erdogan von großer Bedeutung, da Verluste in diesen Städten seinen politischen Einfluss schwächen könnten. Themen wie Armut und Ungleichheit waren vor den Kommunalwahlen in der Türkei dominant, wobei insbesondere Rentner aufgrund der wirtschaftlichen Lage besorgt waren. Die Mindestrente liegt deutlich unter dem Mindestlohn und die steigenden Lebenshaltungskosten belasten viele Bürger.
Die AKP, die nationalistische MHP und die ebenfalls nationalistische Iyi Parti sind die großen Verlierer der Kommunalwahl in der Türkei, da sie im Vergleich zu den vorherigen Wahlen deutliche Verluste verzeichnen. Die Unterstützung für diese Parteien ist gesunken, während die Opposition gute Chancen hat, politische Veränderungen herbeizuführen. Die Kommunalwahl könnte daher Auswirkungen auf die politische Landschaft in der Türkei haben.