Die Nachricht, dass der russische Diktator Wladimir Putin seinen langjährigen Verteidigungsminister Sergej Schoigu entlassen hat, kam überraschend. Als sein Nachfolger soll der bisherige Vize-Regierungschef Andrej Beloussow antreten. Beloussow, der in Moskau geboren wurde und Wirtschaftswissenschaften studierte, hat keinen militärischen Hintergrund, sondern ist auf Wirtschaft fokussiert. Er gilt als Fachmann und Technokrat, der die Zusammenarbeit zwischen Militär, Regierung und Wirtschaft koordinieren soll, um Putins Kriegswirtschaft voranzutreiben.
Die Ernennung von Beloussow zum Verteidigungsminister deutet darauf hin, dass der Kreml eine verstärkte wirtschaftliche Ausrichtung in der Verteidigungspolitik verfolgt. Laut Putins Sprecher Dmitri Peskow ist dies auf das gewachsene Sicherheitsbudget Russlands zurückzuführen. Beloussow soll als “Minister für Kriegswirtschaft” fungieren und Innovationen im Verteidigungssektor vorantreiben. Dieser Schritt wird in Moskau positiv aufgenommen, da Beloussow als der beste Kandidat für den Ausbau der Rüstungsindustrie und die Einführung neuer Technologien angesehen wird.
Der bisherige Verteidigungsminister Sergej Schoigu wird zum Sekretär des russischen Sicherheitsrates ernannt, der in der Außen- und Sicherheitspolitik berät. Trotz Spekulationen über eine mögliche Entlassung aufgrund von Korruptionsvorwürfen gegen seinen Stellvertreter Timur Iwanow und Kritik im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg, lässt Putin seinen langjährigen Weggefährten nicht fallen. Schoigu war in der Truppe unbeliebt und galt als korrupt. Beloussow soll nun als neuer Verteidigungsminister die Kriegswirtschaft vorantreiben und die russische Rüstungsindustrie stärken.