Seit dem 25. April erhebt die italienische Stadt Venedig an manchen Tagen im Jahr eine Eintrittsgebühr, um die Flut an Tagestouristen besser zu regulieren. Diese Maßnahme führte anfangs zu Protesten der Einheimischen. Auch Südtirol kämpft mit einem zunehmenden Touristenandrang, weshalb Bergsteiger-Legende Reinhold Messner vorschlägt, eine Gebühr für die Nutzung der Dolomitenpässe einzuführen. Laut Messner könnte dies dazu beitragen, den Verkehr auf den Dolomitenpässen zu regulieren und einzuschränken, um zu verhindern, dass sie stets überfüllt sind.
Bereits 2018 kritisierte Messner den Tourismus in den Bergen und schlug vor, einige Pässe komplett zu sperren, um den Tourismus besser zu verteilen. Er begrüßt daher die Einführung von Eintrittskarten in Venedig zur Kontrolle der Touristenströme. Zudem äußerte er sich kritisch zu den Plänen für die Olympischen Winterspiele 2026, insbesondere zur geplanten Errichtung einer Bobbahn in Cortina d‘Ampezzo in den Dolomiten. Er bezeichnete dies als “dumme Sache” und fragte, warum so viel Geld ausgegeben werden müsse. Er äußerte die Befürchtung, dass die Anlage später nicht ausreichend genutzt würde.
Auch in anderen Ländern und Städten werden Maßnahmen gegen den Massentourismus ergriffen. Tirol erließ ein Gesetz, das den Kauf und Verkauf von Immobilien strenger regelt, in Amsterdam ist der Bau neuer Hotels nicht mehr erlaubt und auf den Kanarischen Inseln protestieren Einheimische gegen den Tourismus. Diese Entwicklungen zeigen, dass das Management des Tourismus und der Touristenströme auch international an Bedeutung gewinnt.