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Dienstag, Juli 2, 2024

Meldestelle Rias: Zahl antisemitischer Vorfälle fast verdoppelt – Politik

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Jüdinnen und Juden in Deutschland sehen sich vermehrt mit antisemitischen Angriffen und Bedrohungen konfrontiert, wie der aktuelle Jahresbericht der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (Rias) zeigt. Im vergangenen Jahr wurden fast 4800 antisemitische Vorfälle gemeldet, was einer Steigerung um 80 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Vorfälle reichen von verbalen Attacken bis hin zu physischer Gewalt, wie dem Werfen eines Molotowcocktails auf ein jüdisches Gemeindezentrum oder tätlichen Angriffen auf jüdische Personen.

Besonders seit dem 7. Oktober, dem Beginn des Konflikts zwischen der Hamas und Israel, ist die Anzahl antisemitischer Vorfälle rapide angestiegen. Experten hatten bereits gewarnt, dass es zu einer Eskalation in Deutschland kommen könnte, und ihre Vorhersagen haben sich bewahrheitet. Der Verfassungsschutz und das Bundeskriminalamt haben ebenfalls einen Anstieg antisemitischer Delikte festgestellt, was darauf hindeutet, dass offenes jüdisches Leben in Deutschland seitdem noch schwieriger geworden ist.

Der Rias-Bericht zeigt eine Vielzahl von antisemitischen Vorfällen, darunter Fälle extremer Gewalt, tätliche Angriffe, Sachbeschädigungen und Bedrohungen. Die meisten Vorfälle fallen jedoch in die Kategorie „verletzendes Verhalten“, was Beleidigungen, Hasspostings und andere nicht strafbare Attacken umfasst. Auch antisemitische Versammlungen, auf denen Israel diskreditiert wird, sind stark angestiegen und tragen zur Atmosphäre der Bedrohung bei.

Antisemitismus zeigt sich in Deutschland nicht nur bei propalästinensischen Demonstrationen, sondern auch in anderen politischen und gesellschaftlichen Kontexten. Verschwörungsideologien und extremistische Ansichten finden sich von links bis rechts und beinhalten oft antisemitische Elemente. Die Abgeordneten verschiedener Parteien im Bundestag haben sich gemeinsam gegen antisemitische Anfeindungen ausgesprochen und betont, dass der Kampf gegen Antisemitismus eine gemeinsame Verpflichtung aller demokratischen Fraktionen ist. Es wird hervorgehoben, dass Antisemitismus in all seinen Formen klar benannt und bekämpft werden muss, um jüdisches Leben in Deutschland zu schützen.

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