Der ukrainische Präsident Selenskyj spricht offen über die Möglichkeit, zukünftige US-Waffenhilfe auf Kreditbasis anzunehmen. Aufgrund eines innenpolitischen Streits zwischen Demokraten und Republikanern im US-Kongress gibt es aktuell eine Blockade bei der Freigabe von weiterer Rüstungshilfe für die Ukraine. Die Ukraine ist aufgrund dieses Engpasses im Nachteil im Kampf gegen die russischen Besatzungstruppen und riskiert Boden zu verlieren. Selenskyj betont, dass die Ukraine jedes Angebot annehmen muss, um siegen und überleben zu können. Er bevorzugt es, Waffenhilfe sofort auf Kreditbasis zu erhalten, anstatt ein Jahr später quasi gratis.
Die Ukraine fordert insgesamt 25 Patriot-Flugabwehrsysteme, um ihren Luftraum gegen russische Raketen- und Drohnenangriffe zu schützen. Selenskyj betont, dass solche Systeme, darunter auch das deutsche Iris-T, sich bewährt haben. Die Idee, der Ukraine Waffen auf Kreditbasis anzubieten, stammt vom ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump, der eine Rückkehr ins Weiße Haus anstrebt. Seine Partei, die Republikaner, blockiert die Freigabe eines Rüstungspakets im Wert von 60 Milliarden Dollar an die Ukraine und Trump schlägt vor, das Geld einfach zu leihen und im Falle eines Sieges zurückzuzahlen.
In einem Interview betonte Selenskyj, dass ohne weitere US-Militärhilfe die Ukraine Schwierigkeiten haben wird, neue Erfolge auf dem Schlachtfeld zu erzielen und sich weiter zu verteidigen. Die USA sind mit militärischen Waffenhilfen von rund 40 Milliarden Euro der wichtigste Verbündete der Ukraine im Kampf gegen den russischen Angriffskrieg. Selenskyj betont die Dringlichkeit und Notwendigkeit, dass die Ukraine jede mögliche Option nutzen muss, um ihre Verteidigung und ihren Sieg zu sichern.