Vor allem Regionen mit schrumpfender Bevölkerung stehen laut einem Bericht der Bundesregierung zur Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse aktuell vor großen Herausforderungen. Die regionalen Unterschiede sind in vielen Punkten zwar geringer geworden, aber es gibt nach wie vor deutliche Unterschiede. Die Lebensverhältnisse in Deutschland unterscheiden sich teilweise noch stark zwischen den Regionen, nähern sich jedoch auch in vielen Bereichen an. Der erste Gleichwertigkeitsbericht der Bundesregierung basiert auf Strukturdaten von 400 deutschen Landkreisen und Städten, die anhand verschiedener Indikatoren in den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft, Infrastruktur, Daseinsvorsorge, Klima und Umwelt ausgewertet wurden.
Der Bericht zeigt, dass einige Regionen sich weiter auseinanderentwickeln, insbesondere in Bezug auf den Anteil von Fachkräften, Wohngebäudedichte, Kinderbetreuung, Einpersonenhaushalte und den Altenquotienten. Es gibt immer noch deutliche Ost-West-Grenzen in einigen Bereichen, wie Einkommen und Kita-Angebote. Die Förderpolitik des Bundes zur Herstellung gleichwertiger Lebensverhältnisse umfasste im Jahr 2022 4,2 Milliarden Euro, wobei mehr als die Hälfte der Mittel in ostdeutsche Kreise floss.
Die Herstellung gleicher Lebensverhältnisse ist ein Staatsziel und die Bundesregierung arbeitet daran, dies mit verschiedenen Förderprogrammen umzusetzen. Der Bericht soll den aktuellen Stand bei der Herstellung gleicher Lebensverhältnisse zeigen und die Wirkung der Förderprogramme analysieren. Bürgerinnen und Bürger wurden ebenfalls befragt, wobei sie eine gute Gesundheits- und Pflegeversorgung, bezahlbaren Wohnraum, Sicherheit und einen guten Zustand von Umwelt und Natur als wichtigste Faktoren für ihre Lebensqualität nannten. Die Ergebnisse zeigten, dass 28 Prozent der Deutschen überdurchschnittlich zufrieden, 43 Prozent durchschnittlich zufrieden und 28 Prozent unterdurchschnittlich zufrieden mit ihrer Lebenssituation sind.