Chinesische Hanfpalmen, auch bekannt als Tessinerpalmen, gelten als invasive Neophyten, die einheimische Pflanzen verdrängen. Trotzdem waren sie bisher sehr beliebt und wurden in vielen Gärten und auf Balkonen verkauft. Aufgrund ihrer aggressiven Verbreitung hat der Bundesrat den Verkauf, Import und Vermehrung dieser Palmen verboten. Die Landi, eine landwirtschaftliche Genossenschaft, nutzt diese Gelegenheit, um den Verkauf der Palmen zu fördern, bevor das Verbot im September in Kraft tritt. Dies steht im Widerspruch zu ihren eigenen nachhaltigen Geschäftspraktiken.
Ein Garten-Center in Schinznach hat die Hanfpalmen bereits aus dem Sortiment genommen und erklärt, warum die Pflanze schädlich ist. Sie breiten sich schnell aus und hindern das Wachstum einheimischer Pflanzen. Zudem tragen sie nicht zur Stabilität des Waldes bei und stellen eine Brandschutzgefahr dar. Kunden werden empfohlen, die Palmen zu beschneiden, um die Fruchtbildung zu verhindern. Nicht alle Gartencenter haben jedoch auf das Verbot reagiert: Bauhaus verkauft die Palmen weiterhin, macht aber keine spezielle Werbung dafür wie die Landi.
Die Landi hat angekündigt, die Werbung für die Palmen zu entfernen und sie erst ab September aus dem Sortiment zu nehmen. Andere Hersteller wie Obi und Jumbo verkaufen die Palmen noch, warnen aber vor den Risiken und geben Anweisungen zur Entsorgung von Früchten und Samen. Einige andere Gartencenter haben beschlossen, die invasiven Palmen überhaupt nicht mehr zu verkaufen. Es wird deutlich, dass der Handel mit invasiven Pflanzen kontrovers diskutiert wird, insbesondere in Bezug auf Umweltauswirkungen und nachhaltige Geschäftspraktiken.