Kern-Liebers war in den letzten Jahren aufgrund geplanter Anteilsverkäufe, Streitigkeiten mit der IG Metall und einem langen Streik bei der Tochtergesellschaft Saxonia in den Schlagzeilen. Der Betrieb läuft mittlerweile ruhiger, nachdem Gesellschafter aus Vorstand und Verwaltungsrat ausgeschieden sind und die Saxonia abgewickelt wurde. CEO Erek Speckert sieht das Unternehmen insgesamt positiv, betont jedoch bevorstehende Herausforderungen.
Das Unternehmen profitiert derzeit vom guten Absatz von Verbrennungsmotoren, da Elektroautos auf dem Markt schwächeln. Speckert bedauert, dass die E-Mobilität nicht so erfolgreich ist wie erwartet, aufgrund fehlender Subventionen und hoher Preise. Trotzdem bereitet sich Kern-Liebers auf das Verbrenner-Aus ab 2035 vor und plant, in anderen Regionen Teile herzustellen.
Obwohl der Umsatz leicht gesunken ist, verzeichnet das Unternehmen positive Finanzkennzahlen. Speckert betont die Stabilität des Unternehmens und sieht positive Entwicklungen in einigen Bereichen. Die Weltwirtschaftslage, steigende Energiekosten und geopolitische Risiken stellen jedoch weiterhin Herausforderungen dar.
Kern-Liebers setzt auf Innovation und Technologie, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Ernennung von Wolfgang Gref zum technischen Geschäftsführer soll die technologische Entwicklung vorantreiben. Das Unternehmen konzentriert sich auf seine Kernkompetenzen und plant Weiterentwicklungen, insbesondere im Bereich stationärer Brennstoffzellen.
Die Stilllegung der Saxonia in Göppingen hat dazu geführt, dass die Produktion nach Schramberg verlagert wurde, was langfristig Arbeitsplätze sichert. Die ehemaligen Mitarbeiter der Saxonia befinden sich in Transfergesellschaften, um sich außerhalb der Kern-Liebers-Gruppe weiterzuentwickeln.