Das Internationale Olympische Komitee hat entschieden, dass Sportler aus Russland und Belarus nicht an der Athletenparade bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris teilnehmen dürfen. Diese Entscheidung wurde vor dem Hintergrund des russischen Angriffskriegs in der Ukraine getroffen. Russische und belarussische Sportler, die als “neutral” antreten, dürfen lediglich eine Zuschauerrolle einnehmen und müssen bestimmte Auflagen erfüllen, wie das Verbot von staatlichen Symbolen, der russischen Flagge und der Hymne.
Das Russische Olympische Komitee war im vergangenen Herbst bereits wegen des Bruchs der Olympischen Charta suspendiert worden, da es Sportorganisationen aus den annektierten Regionen der Ukraine als Mitglieder aufgenommen hatte. Der Chef des Russischen Olympischen Komitees bezeichnete die Auflagen als unfair und inakzeptabel, lehnte jedoch einen Olympia-Boykott ab. Das IOC kritisiert zudem die diplomatische Offensive Russlands und sieht darin einen Versuch, den Sport zu politisieren.
Obwohl das IOC in der Vergangenheit enge Beziehungen zu Russland gepflegt hatte und Putin bei den Winterspielen 2014 in Sotschi eine Bühne geboten wurde, ist das Verhältnis nun abgekühlt. Das IOC warnt vor der politischen Propaganda und lehnt den Missbrauch von Athleten für politische Zwecke ab. Die Entscheidung, russische und belarussische Sportler bei bestimmten Auflagen antreten zu lassen, wird vor dem Hintergrund des Konflikts in der Ukraine getroffen und sorgt für Spannungen zwischen dem IOC und der russischen Regierung.