Die britische Dressurreiterin Charlotte Dujardin wurde vorläufig von dem Weltverband FEI suspendiert, nachdem ein Video aufgetaucht war, welches zeigte, dass sie gegen das Wohlergehen eines Pferdes gehandelt hatte. Dujardin bat selbst um die Untersuchung des Videos und erklärte, dass es sich um einen Fehler während einer Trainingseinheit handelte. Aufgrund der Suspendierung wird sie nicht an den Olympischen Spielen 2024 in Paris teilnehmen.
Dujardin gewann bereits sechs olympische Medaillen, darunter drei Goldmedaillen. Sie galt als große Konkurrentin der deutschen Dressurreiterin Jessica von Bredow-Werndl. Die Entscheidung, sich während des Ermittlungsprozesses von allen Wettkämpfen zurückzuziehen, wurde von Dujardin getroffen, um mit der FEI zusammenzuarbeiten und sich nicht öffentlich zu äußern, bis der Prozess abgeschlossen ist.
Im Jahr 2019 wurde Dujardin bereits von den Europameisterschaften ausgeschlossen, nachdem bei ihrem Pferd Mount St John Freestyle Blut gefunden wurde. Die Maßnahmen der FEI implizierten damals jedoch nicht, dass das Pferd absichtlich verletzt worden sei. In Paris sollte Dujardin sowohl im Einzel als auch im Mannschaftswettbewerb teilnehmen, wird jedoch voraussichtlich durch Becky Moody ersetzt.
Die Entscheidung, sich von den Olympischen Spielen in Paris zurückzuziehen, bedeutet für Dujardin einen Verzicht auf die Möglichkeit, Großbritanniens erfolgreichste Olympiateilnehmerin zu werden und die frühere Radrennfahrerin Laura Kenny in Bezug auf die Anzahl der Medaillen zu überholen. Beide Athletinnen haben bisher sechsmal Edelmetall bei Sommerspielen gewonnen.