Mit Vincent van Gogh spazieren gehen oder mit Frida Kahlo Tee trinken: Dank Multimedia und Sound kann man heute Kunst nicht nur betrachten, sondern fühlen, in sie eintauchen. Immersive Ausstellungen boomen. Doch ob diese Ausstellungen noch Kunst sind, darüber scheiden sich die Geister. Konservative Kunstliebhaber rümpfen die Nase wie Opernliebhaber über Musicals. Eine immersive Ausstellung in Lausanne, die sich den Ursprüngen der immersiven Kunst widmet, erfreut sich großer Beliebtheit.
In solchen Ausstellungen kann das Publikum Teil des Kunstwerks werden, beispielsweise durch das Betreten und Berühren von Werken. Kritiker sehen diese Art von Ausstellungen jedoch als bloßes Entertainment an. Ein Kunsthistoriker bezeichnet sie sogar als künstlerisch niedrigwertig im Vergleich zum Betrachten von Originalwerken in traditionellen Museen. Dennoch erfreuen sich immersive Shows großer Beliebtheit und locken viele Besucher an.
Die sinnliche Erfahrung und das Erlebnis stehen im Mittelpunkt von immersiven Shows und bieten eine moderne Art, Kunst zu genießen. Die Besucher können in die Kunst eintauchen und sie auf eine neue Weise erleben. Obwohl einige Skeptiker die Echtheit und den künstlerischen Wert dieser Ausstellungen bezweifeln, werden sie von einem breiten Publikum geschätzt und als zeitgemäße Art der Kunstpräsentation angesehen.
Trotz der Beliebtheit von immersiven Ausstellungen bleibt die Frage offen, ob sie die traditionellen Museen und die Betrachtung von Originalwerken ersetzen können. Einige Besucher schätzen die moderne und interaktive Herangehensweise an Kunst, während andere die klassische Kontemplation von Kunstwerken bevorzugen. Diese Diskussion verdeutlicht die Vielfalt der Ansichten zum Thema Kunstbetrachtung und zeigt, dass immersives Entertainment einen festen Platz in der Kunstwelt hat.