Die Situation in Neukaledonien hat sich verschärft, da bereits sieben Menschen bei den anhaltenden Unruhen ums Leben gekommen sind. Frankreich hat daher damit begonnen, französische Touristen aus dem Überseegebiet zu evakuieren. Die Evakuierung erfolgt mit Militärflugzeugen nach Australien und Neuseeland, von wo aus die Touristen mit kommerziellen Flügen weiter nach Frankreich reisen werden.
Die Unruhen in dem französischen Überseegebiet im Südpazifik dauern bereits seit über einer Woche an. Frankreich hat den Ausnahmezustand verhängt und zusätzliche Sicherheitskräfte entsandt. Der Auslöser der Ausschreitungen war eine geplante Verfassungsänderung, die französischen Bewohnern das Wahlrecht einräumen sollte, was bei den Unabhängigkeitsbefürwortern auf Widerstand stieß. Die indigene Volksgruppe der Kanaken in Neukaledonien hofft schon lange auf einen eigenen Staat.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat angekündigt, die geplante Verfassungsänderung vorerst zurückzuhalten, bis die Lage sich beruhigt hat und politische Gespräche wieder möglich sind. Der internationale Flughafen Nouméa-La Tontouta ist seit Mitte Mai geschlossen, und alle kommerziellen Flüge wurden annulliert. Australien und Neuseeland haben bereits damit begonnen, ihre Staatsangehörigen mit Militärflugzeugen auszufliegen.