Die Zukunft des Deutschlandtickets in Bayern ist unsicher, da Kommunen aufgrund finanzieller Schwierigkeiten aus dem Programm aussteigen könnten. Der Bayerische Städtetag warnt davor, dass kommunale Verkehrsdienstleister das Deutschlandticket-Programm verlassen könnten. In Sachsen-Anhalt hat der Landkreis Stendal bereits beschlossen, das Ticket ab Januar nicht mehr anzuerkennen. Rund zehn Millionen Deutsche nutzen derzeit das Deutschlandticket, aber in einem Landkreis ist es bereits ungültig.
Der Sprecher des Bayerischen Städtetags, Achim Sing, sagte, dass den Kommunen, die den öffentlichen Nahverkehr betreiben, für das Jahr 2024 möglicherweise nicht genügend Bundes- und Landesmittel zur Verfügung stehen. Er warnte davor, dass aufgrund angespannter Haushaltslagen Kommunen möglicherweise gezwungen sein könnten, das Deutschlandticket nicht mehr zu akzeptieren. Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter schlägt vor, über eine Preiserhöhung zu diskutieren, um das drohende Aus des Deutschlandtickets zu verhindern.
Die Finanzierung des Deutschlandtickets ist laut einem Ministeriumssprecher in München bis Ende April gesichert. Die Kommunen kompensieren Verkehrsunternehmen im ÖPNV für entgangene Einnahmen, und der Freistaat erstattet den Kommunen diese Kosten gemäß bundesweit einheitlicher Richtlinien. Der Bayerische Städtetag betont, dass die Zukunft des Deutschlandtickets gefährdet ist, falls die Verkehrsministerkonferenz kein Konzept vorlegt, das das Finanzierungsrisiko nicht einseitig auf die Kommunen verlagert.
Bund und Länder sind sich einig, dass das Deutschlandticket erhalten bleiben soll, aber es besteht Uneinigkeit darüber, wer für die Mehrkosten aufkommen soll. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen erwartet Mindereinnahmen von 6,4 Milliarden Euro in diesem und im nächsten Jahr. Bund und Länder haben bisher sechs Milliarden zugesagt. Etwa zehn Millionen Menschen nutzen derzeit das Deutschlandticket, dessen Zukunft unsicher bleibt.