Die ecuadorianische Polizei hat die mexikanische Botschaft in der Hauptstadt gestürmt und den ehemaligen Vize-Präsidenten Jorge Glas verhaftet. Dies geschah, nachdem Glas im Dezember letzten Jahres in die Botschaft geflohen war, als ein Haftbefehl wegen Korruption gegen ihn erlassen wurde. Mexiko gewährte ihm politisches Asyl, was zu Spannungen zwischen den beiden Ländern führte. Die Elite-Polizisten brachen die Tür der Botschaft auf und mehrere Diplomaten sollen dabei verletzt worden sein.
Mexikos Präsident verurteilte den Vorfall als eklatanten Verstoß gegen das Völkerrecht und die Souveränität seines Landes. Als Konsequenz brach Mexiko die diplomatischen Beziehungen zu Ecuador ab und plant den Fall vor den Internationalen Gerichtshof zu bringen. Der verhaftete Ex-Vize-Präsident Jorge Glas war erst im November aus dem Gefängnis entlassen worden, wo er wegen Korruption im Zusammenhang mit dem brasilianischen Konzern Odebrecht einsaß.
Glas wurde jedoch nicht wegen dieser Vorwürfe festgenommen, sondern wegen der Unterschlagung von Geldern, die für den Wiederaufbau nach einem verheerenden Erdbeben im Jahr 2015 bestimmt waren. Ein Diplomat der mexikanischen Botschaft äußerte Besorgnis um das Leben von Glas und kritisierte die Vorgehensweise der ecuadorianischen Behörden. Ecuador verteidigte das Vorgehen bei der Verhaftung und betonte die Souveränität des Landes im Umgang mit Kriminellen.