Ein weit verbreitetes Problem in Deutschland ist der Fachkräftemangel, der bereits bei der Ausbildung von jungen Menschen beginnt. Trotz einer großen Anzahl von jungen Menschen ohne Berufsabschluss, klagen Unternehmen über unbesetzte Stellen und zu wenig Auszubildende. Die Unternehmerin Julia Brenner aus Kiel kritisiert die veraltete schulische Berufsorientierung, die oft nur aus Tests besteht und nicht den Bedürfnissen der Jugendlichen entspricht.
Die schulische Berufsorientierung steht fest im Lehrplan, beinhaltet jedoch oft zu wenig Praxiserfahrung und Orientierung für die jungen Menschen. Auch beim Fachkräftekongress der Bundesregierung äußerten Azubis ihre Bedenken darüber. Um dieses Problem anzugehen, hat Brenner 2023 das Projekt “broodi” gestartet, eine Art “Dating-Plattform” für Berufe, die junge Menschen und Unternehmen zusammenbringen soll. Sie setzt dabei auf KI und ein digitales Orientierungsprogramm für Schülerinnen und Schüler.
Brenner fordert, moderne und digitalisierte Modelle der Berufsorientierung stärker in Schulen zu integrieren, doch die Begeisterung von Behörden und Unternehmen ist bisher begrenzt. Politiker wie Thomas Jarzombek von der CDU und Anja Reinalter von den Grünen sehen jedoch großes Potential in der Digitalisierung und KI für die Berufsorientierung. Auch Arbeits- und Sozialminister Hubertus Heil betont, dass Deutschland im Bereich der Berufsorientierung ein Update benötigt, um den Fachkräftemangel effektiv anzugehen.