Für viele Fußballfans in Osnabrück gehören Ball und Burger genauso zur Europameisterschaft wie Trillerpfeife und Schiedsrichter. Laut Peter Buddenberg von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) erlebt das Fast-Food-Geschäft in Osnabrück dank der Fußball-EM gerade einen enormen Aufschwung. Im vergangenen Jahr gaben die Menschen in Osnabrück im Schnitt 375 Euro pro Kopf für Essen in der Systemgastronomie aus, insgesamt rund 61,8 Millionen Euro.
Die Spielzeit beträgt auf dem Platz 90 Minuten, während ein Fast-Food-Menü in einer Halbzeitpause verzehrt werden kann. Dabei verdient ein Mitarbeiter in der Systemgastronomie lediglich einen Stundenlohn von 12,61 Euro, nur knapp über dem gesetzlichen Mindestlohn. Peter Buddenberg betont, dass die Löhne in der Branche einen enormen Nachholbedarf haben, besonders nach der Inflation und der Pandemie.
Die NGG kritisiert die niedrigen Löhne in der Systemgastronomie, wobei einige Unternehmen lediglich den gesetzlichen Mindestlohn von 12,41 Euro pro Stunde zahlen. Die Gewerkschaft setzt sich für höhere Löhne ein, mit einem Einstiegslohn von 15 Euro pro Stunde und einer monatlichen Zusatzzahlung von 500 Euro für erfahrene Mitarbeiter. Dies soll dazu beitragen, die Beschäftigten aus der Niedriglohnfalle herauszuholen.
Darüber hinaus fordert die NGG eine attraktivere Ausbildungsvergütung in der Systemgastronomie, mit 1.150 Euro zu Beginn der Ausbildung und 1.350 Euro im dritten Ausbildungsjahr. Die Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag zwischen der NGG und dem Bundesverband der Systemgastronomie finden zwei Tage nach dem Ende der Fußball-EM statt. Diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen und Löhne in der Branche zu verbessern.