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Sonntag, September 8, 2024

Das Geschäft mit den Migranten läuft wieder in Niger. Ein Schlepper erzählt.

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Souleymane Sanda, ein Menschenschleuser, schämt sich nicht für seine Arbeit. Er erzählt stolz von seiner Tätigkeit und wie die EU ihm keinen Ausstieg ermöglicht hat, obwohl dies versprochen wurde. Sanda freut sich, wenn seine Kunden es nach Europa schaffen und vermisst die Anrufe aus Italien, die ihm zeigten, dass seine Kontakte sicher angekommen sind. Nach sieben Jahren Unterbruch plant Sanda, wieder als Schlepper tätig zu sein und hat bereits ein „Ghetto“ für die Unterbringung von Migranten gemietet.

Als Tuareg hatte Sanda immer Güter und Menschen in der Sahara befördert. Auf Druck der Europäer führte Niger 2015 ein Anti-Schleuser-Gesetz ein, das die Flüchtlingsströme stoppen sollte. Nach dem Militärputsch im letzten Jahr endeten die Zahlungen aus Europa, Patrouillen wurden gestoppt und das Gesetz aufgehoben. Sanda bewarb sich vergeblich für finanzierte Programme der EU, um eine Motorradwerkstatt zu eröffnen. Nach dem Scheitern verkaufte er Benzin auf dem Schwarzmarkt.

Seit dem Militärputsch im Juli 2023 hat sich das Schleppergeschäft in der Sahara wiederbelebt. Die Legalisierung der Migrantentransporte hat Sanda wieder Kunden gebracht, aber die Konkurrenz ist groß und die Preise niedrig. Trotzdem ist er überzeugt, dass sein Geschäft wieder florieren wird. Niger, früher ein Verbündeter des Westens, scheint nun verloren zu sein und kooperiert mit Russland, während die USA vor dem Rauswurf stehen.

Die Situation in Niger hat sich geändert, und Sanda schaut auf sein Handy, wo neue Nachrichten seiner Kunden auftauchen. Er lächelt, denn sein Geschäft zieht wieder an, auch wenn die Konkurrenz groß ist. Die Tuareg, zu denen Sanda gehört, kontrollieren viele legale und illegale Geschäfte in der Sahara und unterstützen nun die junta-Regierung. Trotz Herausforderungen ist Sanda optimistisch, dass sein Geschäft bald wieder erfolgreich sein wird.

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