“Cancel Culture” ist ein kontrovers diskutiertes Schlagwort, das in verschiedenen Bereichen wie Literatur, Kabarett und Film auftritt. Es bezeichnet den öffentlichen Boykott und die Ächtung von Personen aufgrund ihres vermeintlichen Fehlverhaltens oder diskriminierender Äußerungen. Dies kann dazu führen, dass Künstler aus Veranstaltungen ausgeladen, Gedichte von Hauswänden entfernt oder Autoren aus Verlagsprogrammen gestrichen werden. Der Begriff “Cancel Culture” beschreibt daher einen Trend zur Streich- oder Abbruchkultur, der auch in Deutschland zunehmend diskutiert wird.
Die Kabarettistin Lisa Eckhart äußerte sich zur “Cancel Culture” und betonte, dass es sich dabei um einen Trend handle, Kultur im Allgemeinen zu unterdrücken. Der Begriff entstand 2014 auf Twitter als Spaß, entwickelte sich jedoch zu einer ernsthaften Bewegung, in der marginalisierte Gruppen unter dem Hashtag #CancelCulture auf Missstände aufmerksam machen und Boykotte fordern. In Deutschland gibt es eine Debatte darüber, ob die “Cancel Culture” ein demokratischer Vorgang ist oder einen Sieg der Gesinnung über rationale Urteilsfähigkeit darstellt.
Der Appell für freie Debattenräume in Deutschland richtet sich gegen die zunehmende Einschränkung der Meinungsfreiheit durch die “Cancel Culture”. Dabei wird hinterfragt, ob es sich um eine ernsthafte Bedrohung oder lediglich um ein Gespenst handelt. Linke Stimmen bezweifeln die Existenz einer Verbotskultur und sehen die Diskussion um “Cancel Culture” eher als Zeichen für die Angst vor dem Verlust der Meinungsführerschaft. Letztendlich wird in Deutschland intensiv darüber diskutiert, ob es bei der “Cancel Culture” um Wahrheit oder Zensur geht und wie dieser Begriff konkret abzugrenzen ist.