Das Hamburger Biotech-Unternehmen Evotec setzt seine Neuaufstellung fort, indem es einen erst 2020 eröffneten Standort in Österreich wieder schließt. Dieser Schritt ist Teil der geplanten Einschnitte, zu denen auch der Rückzug aus der Gentherapie gehört. Der Standort in Orth bei Wien mit rund 40 Beschäftigten wird geschlossen, da der größte Kunde, der Pharmakonzern Takeda, angekündigt hat, sich von einem Großteil seines Werks dort zu trennen.
Nach einem Gewinneinbruch aufgrund einer Cyberattacke im vergangenen Jahr will Evotec mit Einsparungen wieder auf Kurs kommen. Das Unternehmen plant Anpassungen bei seiner Organisation und seinen Standorten, um einen jährlichen Beitrag zum operativen Ergebnis von mehr als 40 Millionen Euro zu erreichen. Zudem wurden die Chemie-Aktivitäten in Marcy bei Lyon eingestellt. Ende März hatte Evotec weltweit 5055 Mitarbeitende.
Im ersten Quartal dieses Jahres ist der bereinigte operative Gewinn von Evotec deutlich auf 7,8 Millionen Euro eingebrochen, was unter anderem auf höhere Herstellungs-, Vertriebs- und Verwaltungskosten zurückzuführen ist. Das Unternehmen erzielte einen Umsatzrückgang von gut zwei Prozent auf knapp 209 Millionen Euro. Trotz dieser Entwicklung bekräftigte Evotec seine Prognose für das Gesamtjahr, die ein Wachstum des bereinigten operativen Gewinns im mittleren zweistelligen Prozentbereich vorsieht. Eine aktualisierte Prognose wird mit der Veröffentlichung des Halbjahresberichts im August erwartet. Finanzchefin Laetitia Rouxel betonte, dass die Effizienzmaßnahmen im zweiten Halbjahr dieses Jahres Ergebnisse zeigen werden.