Der persönliche Sprecher des Kreml-Diktators Wladimir Putin, Dmitri Peskow, hat die Witwe des Oppositionspolitikers Alexej Nawalny scharf angegriffen. Peskow bezeichnete die Forderung von Julia Nawalnaja, Putins Wiederwahl nicht anzuerkennen, als absurd und warf ihr vor, ihre Wurzeln zu verlieren. Dies steht im Zusammenhang mit der Strategie des Kremls, Nawalnaja als abgehobene Exil-Politikerin darzustellen, die sich dem Westen anbiedert und Russlands Probleme nicht versteht.
Trotz der Tatsache, dass kein Putin-Kritiker zur Wahl zugelassen war und die Staatspropaganda für Putin trommelte, lehnt Peskow jegliche Manipulation ab. Nawalnaja reagierte gelassen auf die Angriffe und wies darauf hin, dass sie nicht versteht, ob Peskow für sie oder für Putin spricht. Sie rief ihre Landsleute in Russland dazu auf, um 12 Uhr mittags zu den Wahllokalen zu kommen und ihre Stimme abzugeben. Sie selbst machte ihren Wahlzettel ungültig und schrieb den Namen ihres ermordeten Mannes darauf.
Putin nutzte seinen vermeintlichen Wahlsieg, um erstmals über seinen langjährigen Erzfeind zu sprechen, jedoch verschwieg er dabei seine Beteiligung an der Verhaftung und Verurteilung von Nawalny. Die Attacken von Peskow gegen Nawalnaja und ihre Reaktion darauf verdeutlichen die Spannungen zwischen dem Kreml und der Opposition in Russland.