Der Aufstieg von Aminata Touré ist bemerkenswert und wird als kometenhaft bezeichnet. Nach Informationen von BILD wird Touré, ein Shootingstar der Grünen, Vize-Ministerpräsidentin in Schleswig-Holstein und damit Daniel Günther (CDU) vertreten. Dieser Karrieresprung ist außergewöhnlich. Touré zog 2017 im Alter von 24 Jahren als einfache Abgeordnete in den Kieler Landtag ein und wurde 2019 Vize-Landtagspräsidentin in Schleswig-Holstein. Von dort aus stieg sie ins Ministeramt auf und wurde 2022 als führende Figur der neuen schwarz-grünen Koalition als Sozialministerin vereidigt – die erste Afrodeutsche in einem solchen Amt und nun auch die erste schwarze Vize-Ministerpräsidentin.
Touré hat sich auch innenpolitisch hervorgetan, etwa mit Forderungen nach dem Einsatz von Fußfesseln für Straftäter, was jedoch zeitweise heftige Kritik hervorrief. Ihr Aufstieg wurde jedoch auch durch Kratzer in ihrem Image nicht gebremst. Als Tochter maliischer Eltern, die in einem Flüchtlingsheim in Neumünster geboren wurde, wird Touré weiterhin als Grüne mit dem neuen Top-Job auch bundespolitisch an Bedeutung gewinnen. Die Position der Vize-Ministerpräsidentin in Schleswig-Holstein wurde frei durch den Rückzug von Monika Heinold, die zur Sommerpause in den Ruhestand geht.
Heinold war sowohl als Finanzministerin als auch als stellvertretende Ministerpräsidentin tätig. Sie wird nun von Silke Schneider abgelöst, die bereits als Staatssekretärin für Heinold gearbeitet hatte und nun als neue Finanzministerin in Schleswig-Holstein tätig sein wird. Ministerpräsident Günther verliert mit dem Abgang von Heinold eine verlässliche Partnerin, jedoch kennt er das Zusammenspiel mit Touré bereits aus dem Kabinett. Schneider ist seit Anfang 2021 Richterin am Landesverfassungsgericht Schleswig-Holstein und auch für Günther keine Unbekannte.