Aktueller Stand der Parteien in Deutschland (29.3.2024)

Die großen Meinungsforschungsinstitute wie Forsa und Infratest dimap befragen regelmäßig Wählerinnen und Wähler in der „Sonntagsfrage”, um festzustellen, für welche Partei sie in kommenden Bundestags- oder Landtagswahlen stimmen würden. Das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) berechnet den täglichen Durchschnitt der letzten zehn Umfragen und veröffentlicht die Ergebnisse. Nach der Bundestagswahl 2021 war die SPD zunächst die stärkste Partei in den Umfragen, wurde jedoch bald von der Union überholt. Auch die Grünen verloren nach einem Höhenflug viele Wählerstimmen, ebenso wie die FDP, deren Wiedereinzug ins Parlament gefährdet ist. Die AfD konnte von den Verlusten der anderen Parteien profitieren und stieg in den Umfragen zur zweitstärksten Partei auf, verlor jedoch später wieder an Prozentpunkten.

Ein neues Bündnis namens BSW hat in den Umfragen überraschend über 5 Prozent der Wählerstimmen erzielt. Die Meinungsforscher konzentrieren sich in diesem Jahr besonders auf drei ostdeutsche Bundesländer, in denen Landtagswahlen stattfinden: Thüringen, Sachsen und Brandenburg. In allen drei Ländern liegt die AfD deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt. In Brandenburg regiert derzeit eine Koalition aus SPD, CDU und Grünen, in Thüringen eine rot-rot-grüne Minderheitsregierung unter Ministerpräsident Bodo Ramelow und in Sachsen eine Regierung aus CDU, SPD und Grünen unter der Führung von Ministerpräsident Michael Kretschmer.

Das Landesamt für Verfassungsschutz bezeichnet die AfD in Sachsen und Thüringen als „gesichert rechtsextrem” und die anderen Parteien schließen eine Koalition mit ihr aus. Sollte die AfD bei den Wahlen die Ergebnisse ihrer aktuellen Umfragen erreichen und in einem oder mehreren Ländern die stärkste Kraft werden, könnte die Bildung neuer Parlamentsmehrheiten kompliziert werden.