Mulfingen ist eine kleine Gemeinde im fränkisch geprägten Nordosten von Baden-Württemberg, die als “Tal der Lüfter” bekannt ist, da viele Ventilatorhersteller dort ansässig sind. Obwohl Mulfingen nur eine geringe Einwohnerzahl von weniger als 4000 hat, betreiben die dort ansässigen Unternehmen, wie EBM-Papst, weltweite Geschäfte. EBM-Papst hat über 30 Vertriebsniederlassungen in wichtigen Ländern weltweit und stellt etwa zwei Drittel seiner 15.000 Mitarbeitenden in China ein.
Das Unternehmen ist seit fast 30 Jahren auf den chinesischen Markt ausgerichtet und China ist mittlerweile nicht nur der wichtigste Absatzmarkt, sondern auch der bedeutendste Produktionsstandort mit globalen Lieferketten. EBM-Papst strebt nun jedoch an, die Lieferketten zu entflechten und in China vor allem für den chinesischen Markt zu produzieren. Dies ist Teil einer Strategie, die auf “Lokal für Lokal” abzielt, um die Risiken der globalen Lieferketten zu reduzieren.
Trotz dieser Bemühungen bleiben Risiken bestehen, insbesondere im Hinblick auf die politische Situation zwischen China und Taiwan. Unternehmen wie EBM-Papst entwickeln Notfallpläne, um bei Bedarf die Produktion aus China zu verlagern. Trotzdem sind die Unternehmen immer noch in gewissem Maße von China abhängig und müssen sich auch für mögliche Szenarien im Kriegsfall vorbereiten.
Deutsche Unternehmen haben vor, ihre Investitionen in China weiter zu erhöhen, trotz der Risiken. Dies führt zu Bedenken hinsichtlich einer möglichen noch stärkeren Abhängigkeit von China. Es wird betont, dass Deutschland und Europa als Standorte wieder attraktiver gestaltet werden müssen, um Unternehmen zu ermutigen, hier zu investieren. Die Führungskräfte von EBM-Papst sehen die Notwendigkeit, sich von der ursprünglichen Idee der Globalisierung zu verabschieden und setzen auf lokale Strategien, um langfristig erfolgreich zu sein.