Nach dem Rückzug von US-Präsident Joe Biden aus dem Wahlkampf werden nicht nur die Demokraten, sondern auch die amerikanischen Medien kritisiert. Es wird ihnen vorgeworfen, nicht rechtzeitig über den körperlichen und geistigen Verfall des Präsidenten berichtet zu haben, obwohl es Berichte über Bidens Gesundheit und zahlreiche Pannen-Videos gab. Die ehemalige Chefredakteurin der “New York Times”, Jill Abramson, kritisierte, dass die Medien es versäumt hätten, die Schwäche des Präsidenten zu thematisieren und die Regierung zur Rechenschaft zu ziehen.
Im Gespräch mit dem TV-Talkmaster Markus Lanz stellt BILD-Vize Paul Ronzheimer die Frage, ob die Medien eine offensichtliche Geschichte übersehen haben. Journalisten hätten Bedenken über Bidens Gesundheitszustand als Verschwörung oder Hass von Donald Trump abgetan. Lanz und Ronzheimer diskutieren über die Tendenz der Medien, sich gegenseitig zu bestätigen und in Filterblasen zu verharren.
Markus Lanz warnt vor einer “Trump-Euphorie” in den Medien und reflektiert kritisch die Berichterstattung nach dem TV-Duell sowie dem gescheiterten Attentat auf Donald Trump. Er betont, dass es wichtig sei, auch Trump-Wähler ernst zu nehmen und nicht als rückständig zu diskreditieren. Lanz berichtet von Gesprächen mit Wählern, die in verschiedenen Themen gut informiert seien und differenziert über politische Angelegenheiten diskutieren könnten. Es sei wichtig, die Vielschichtigkeit der Wählerbasis anzuerkennen und auch ihre Bedenken in der Berichterstattung zu reflektieren.